Törnbericht über unseren Segeltörn Sardinien vom 16.09.07 – 23.09.07

 

Anfang Januar 2007 lese ich in der „Yacht“ einen Artikel über das wunderschöne Revier Sardinien. Sofort mal ins Internet rein, Google Yachtcharter Sardinien, September wäre ne super Zeit und stelle fest, die Yachten kosten so um 1.200,- €. Dann auf Billigflug, Sardinien kostet ca. 140,- € hin und zurück.

Bei Otmars Geburtstag, am 15.01.07 stelle ich René und Otmar den Törn Sardinien vor. Begeisterung ist groß und wir buchen ne Bavaria 31 vom 16.09.07 – 23.09.07.

 

Die Crew:

 

Gisela ist jetzt bei jedem Törn dabei und Sardinien lässt sie sich natürlich nicht entgehen (ist das fleißige Bienchen).

 

Otmar, Giselas Ehemann,  ist der beste Navigator und übernimmt „gerne“ die Aufgaben des Bordingenieurs (auch die unangenehmen – war leider in Sardinien erforderlich).

 

Oliver, Giselas und Otmars Sohn, liebt Dingi fahren, hat meistens die Hände in der Hosentasche, liegt gerne in der Plicht, ist aber, wenn Kommandos kommen, sofort auf Zack und führt diese super aus.

 

René, kann alles, kocht den stärksten Kaffee und isst nach 16.00 Uhr keine Kohlenhydrate mehr (leider hat er auf dem Törn auch nach 16.00 Uhr ………).

 

Ich hab „leider“ immer Recht (lesen wir auf der Fahrt nach Rotondo), lass mich gerne bedienen, trinke und esse am meisten (obwohl Otmar diesmal auch ………) und finde die Crew und den Törn einfach geil.

 

 

Wir treffen uns, um den Törn zu besprechen. René hat ein Buch über Häfen und Buchten Sardinien bekommen. Ich drucke aus dem Internet Törnberichte aus und wir planen von Portisco wenn möglich bis Bonifatio und zurück.

 

Zwischendurch bekommen wir noch von Tuifly ne Flugänderung, ist aber nur ne Stunde später, also kein Problem.

 

Dann endlich geht es los. Sonntagmorgen, 10.45 Uhr, René holt mich ab und auf geht es zum Flughafen Köln Bonn. Wir zwei ckecken schon mal ein, die Lauderbach`s sind noch nicht da. Eine Anzeige, reisen ohne Nachbarn, für 10,- € weckt mein Interesse. Als die Lauderbach`s endlich da sind, frage ich nach einem Sitzplatz ohne Nachbarn und bekomme kostenlos ein Platz am Notausstieg. Super. Beinfreiheit ohne Ende. Ich liebe es.

 

Landen auf Sardinien. Super Wetter, super warm. Taxi nach Portisco 65,- €. Das fängt ja gut an. Potisco Hafen, Gepäck ausladen, Steg 9 ist Cruising Charter und die Jungs geben uns erstmal statt einer 31 Bavaria eine 37 Bavaria. Das ist natürlich super geil. 2 m mehr Boot. Preis normalerweise 500,- € mehr.

 

Super Start in eine geile Segelwoche.

 

René hatte schon in Erfahrung gebracht, dass der Supermarkt in Portisco Sonntagnachmittag geschlossen hat. Otmar organisiert trotzdem irgendwo etwas zu trinken. 15,- € für 10 Liter Wasser. Man gönnt sich ja sonst nichts. Boot übernehmen, super Service von Cruising Charter, Klamotten rein, die Schlaf-Frage geklärt, René geht in die Bugkabine, Otmar Backbord Heckkabine, Gisela und Oli in die Steuerbord Heckkabine und ich nehme die Spielwiese im Salon (Tisch runter + Matratze drauf = 2 m x 2m = geil) und jeder ist glücklich.

 

Dann gehen wir so um 18.00 Uhr in Portisco Hafen essen. Wir bestellen mehrere Gerichte wie z.B. Spaghetti Carbonara, Spaghetti Tomate, Wursteln, Salat und Baguette Hühnchen. Wir bekommen Kinderportionen zum Preis von Erwachsenenportionen. Bier, halber Liter, 5,- €. Trotzdem erleben wir einen gemütlichen, warmen Sommerabend, haben viel Spaß, versuchen irgendwie satt zu werden, Oli gibt 2 Runden Bier anlässlich seines Geburtstages aus (danke auch für die Entlastung der Bordkasse) und bevor wir zurück an Bord gehen, gibt es noch en leckeres Eis.

Also alles in allem ein herrlicher Abend, leider ein bisschen teuer.

 

Montagmorgen, auf geht es in den Supermarkt im Hafen von Portisco. Fast alles ausverkauft. Keine Eier (Katastrophe). Wir versorgen uns so gut wie es geht und natürlich alles „a little bit expensive“. Zurück an Bord wird alles verstaut. Gisela leistet wie immer Schwerstarbeit und dann starten wir mit einem tollen Frühstück.

 

Um ca. 12.00 Uhr fallen dann endlich die Leinen und auf geht es bei herrlichem Segelwetter nach Cala di Volpe und danach nach Porto Cervo. Die Navigatoren müssen sich erstmal mit dem kleinen Maßstab der Karten vertraut machen, da sind wir auch schon an Cala di Volpe vorbei. Macht nichts, wir steuern einfach eine andere Bucht an, türkisblaues Wasser, Anker fällt, ok das wiederholen wir noch zweimal, dann aber ist der Anker fest. Einer bleibt natürlich immer an Bord, während die anderen mit einem riesigen Sprung ins kühle Nass endlich Sardinien pur genießen. Es ist einfach nur geil. Ich schwimme zum Strand und meine tolle Crew macht das Dingi klar und holt mich ab. Davon hab ich immer schon geträumt, wenn ich im Urlaub im Sand gesessen habe und auf die Boote draußen neidisch geschaut habe (Dafür Danke an die Crew).

 

Weiter geht es nach Porto Cervo. Dort angekommen erklärt man uns, wir sollten uns über Funk anmelden. Mache ich dann, , wir sollen warten, es kommt jemand und weist uns ein. Dann kommt „John Wayne stehend im Schlauchboot“, die Jungs sind super cool, haben Ahnung ohne Ende und sind sehr hilfsbereit. Also unser Anweiser rast heran, erklärt uns, dass wir ankern müssen, also Anker klar, fährt zu der Stelle, wo der Anker fallen soll, René an der Pinne hinterher, Anker fällt, der ab wie die Feuerwehr zum Steg, wir mit rückwärts Schub an den Steg, wir werfen ihm die Leinen zu (eine muss er noch aus dem Wasser angeln, gelingt) und schon ist unser Boot fest.

Also Gegend erkunden, auf zum Supermarkt. Endlich Eier. Hier ist es leicht teurer. Wieder an Bord wird alles verstaut. Dann fahren Otmar und ich mit dem Dingi zum Hafenmeister. Liegegebühr 60,29 €. Porto Cervo ist einfach nur schön mit vielen Boutiquen, die allerdings vom Feinsten.

 

Zurückgelegte Meilen an diesem Tag:                       19 sm

 

Nachts um drei werde ich geweckt von einem leichten Rums am Heck. Ich auf, raus, stelle fest, dass sich der Wind gedreht hat und die Ankerkette nicht mehr stramm genug sitzt. Also zum Bug, mit der elektrischen Ankerwinsch den Anker durchsetzen, geht nicht, kein Saft, zurück in den Salon, unterwegs René, der mit dem Kopf aus der Bugluke schaut und fragt: „Jung, wat machste“, kurze Antwort: „Anker sitzt nicht fest“, Strom anschalten und wieder zur Ankerwinsch. Jetzt geht es. Nach lösen der Backbord Heckleine haben wir wieder genug „Heckfreiheit“ und das Boot liegt fest. Also wieder schlafen. Nach einem tollen Frühstück wollen wir eine Dingi Fahrt unternehmen. Motor geht aus und Otmar und ich müssen paddeln. Benzin läuft am Motor aus. Wir verständigen den Notdienst und haben innerhalb von einer Stunde einen neuen Motor (zur Freude von Oli mit 5 PS). Herzlichen Dank an den super Service von Cruising Charter.

 

Heutiges Ziel ist Palau. Wind Mistral mittlerweile so zwischen 5 – 6. Draußen einfach herrlich, aber leider gegen an. Wir kreuzen, müssen aber leider feststellen, dass aufgrund des Stromversatzes wir wenig Höhe machen. Also Segel runter und motoren. René an der Pinne voll gegen an und wir bekommen den ersten Brecher voll in die Fres…. . Herrliches Vergnügen. Nach 10 Minuten sind wir alle pitsch nass. Nach ca. 2 Stunden sind wir in Palau. Kein Platz im Hafen, also an die Boje. Zwei sind noch frei. Gegen den Wind ran an die Boje, Otmar hält Sie fest mit dem Bootshaken, bei Wind 6 nicht einfach und so ist dann auch der Bootshaken an der Boje aber leider am anderen Ende ohne Otmar. Kein Bootshaken mehr macht das Anlegen nicht einfacher. Ein netter Nachbar kommt sofort mit seinem Dingi, hat unseren Bootshaken und fällt bei dieser Aktion über Bord. Also Bootshaken wieder weg. Nachdem der freundliche Nachbar wieder in seinem Dingi ist, nimmt er unsere Leine und wir sind fest. In diesem Augenblick fällt unser Anker, wie von Geisterhand, ins Wasser. Der Schäkel (Befestigung zur Ankerkette) hatte sich gelöst und lag in der Ankerkiste. Ich und Oli ziehen unsere Badehosen an, nehmen die Taucherbrillen und rein ins nasse Vergnügen. Tiefe ca. 4 m. Ich sehe den Bootshaken tauche und wir haben ihn wieder. Dann findet Oli den Anker, ich runter, wieder hoch brauche eine Leine, wieder runter, Leine geht nicht ganz durch die Öse, also wieder hoch Luft holen, ich wieder runter und schaffe die Leine durch die Öse zu ziehen. Otmar und René bergen dann mit der Leine den Anker. Glück im Unglück.

 

Zurückgelegte Meilen an diesem Tag:                       23 sm

 

Abends setzen wir alle mit dem Dingi über und verbringen einen netten Abend in Palau. In der Nacht erleben wir den Mistral mit Windstärken bis  zu 8. Ne schöne Schaukelpartie. Aber wir hängen sicher mit drei Leinen an der Boje. Den nächsten Tag bleiben wir an der Boje in Palau, da wir immer noch Mistral mit bis zu 7 Windstärken haben. Otmar und ich gehen in Palau mit dem Dingi ein bisschen einkaufen. Nach unserer Rückkehr rast Oli mit dem Dingi über die Wellen. So vertreibt sich jeder seine Zeit auf seine Weise, aber es ist schon ätzend so fest zu sitzen. Ein Highlight: Bei dem Versuch einem anderen Boot beim Anlegen zu helfen, streikt unser Dingi Motor und Oli und ich müssen paddeln. Bei diesem Wind nicht ganz einfach und zum Glück schleppt uns ein Bootsnachbar mit seinem Dingi ab.

Erlebnisse hatten wir genug in Palau.

 

  

Donnerstagmorgen, Ableger an der Boje und rein in Hafen von Palau und dort Anleger an der Tankstelle. Gisela bunkert Wasser, Otmar Diesel für unsere Bavaria 37 und René macht den Benzinkanister für unseren Außenborder voll. Ableger, eindampfen in die Spring und es geht nach Mucchi Bianchi. In dieser Bucht liegt man bei Nordwind durch das 64 Meter hohe Vorgebirge geschützt. Wir haben Nordwind.

Beste Voraussetzungen und wir ankern zwischen einem Segelboot und einer Superyacht. Anker hält nicht, wir treiben etwas auf die Superyacht zu, die Jungs bekommen schon Panikattacken und wir holen den Anker ein, fahren um die Superyacht herum und ankern dann an der Leeseite der Superyacht. Sowieso eine schönere Stelle und stressfrei. Anker hält. Oli erkundet mit dem Dingi die Gegend. Ich gehe schwimmen, beende aber dieses Vergnügen als ich auf dem Meeresgrund eine Toilette liegen sehe. Aber vom Boot aus ist die Bucht sehr schön.

 

Dann Anker hoch, Genua raus, Boot in den Wind und Segeln pur. Herrlich bis Cannigione. Vor dem Hafen geht Otmar mit Oli ins Dingi um freie Liegeplätze im Hafen zu erkunden. Hatten wir bis jetzt noch nicht gemacht. Wir bekommen Anweisung, wo wir anlegen sollen. Otmar zurück ins Boot. René an der Pinne. Mit dem Heck an den Steg, Heckleinen über und Otmar greift sich wie immer die Mooringleine (einfach spitze) belegt diese an der Bugklampe und unser Boot ist fest. Cannigione einfach wunderschön. Hin zum Hafenmeister. Spricht perfekt deutsch, super freundlich und wir zahlen 40,- €. Besser geht es nicht.

 

Zurückgelegte Meilen an diesem Tag:                       13  sm

 

Vom Hafenmeister zurück stellen wir fest, unsere Bordtoilette ist verstopft. Der Übeltäter ist schnell lokalisiert (werden wir aber namentlich nicht nennen). Ohne viel Wasserspülung bleibt eben ein „ „ im Rohr hängen. Also Otmar, der Bordingenieur, die Chirurgenhandschuhe an und los geht’s. Es ist eine Schweinearbeit. Aber Otmar hat sich hier ein Sternchen verdient. Otmar dafür ein herzliches Dankeschön. 

Zwei weitere Boote legen am selben Steg uns gegenüber an. Die Jungs sind alle super drauf. Man kommt ins Gespräch, einfach nett.

Dann fahren wir mit dem Dingi einkaufen. Unterwegs an Land treffen wir unsere Bootsnachbarn und werden mit den Worten begrüßt: „Wo kütt ihr denn her“. Ich antworte: „Do wo du uch her küs, us Kölle jenau jenumme us Erftstadt“. Ich kumme us Merten. Toll so eine kölsche Unterhaltung auf Sardinien. Er gibt uns noch den Hinweis auf ein Spezialitätengeschäft. Da essen wir uns erst mal satt an verschiedenen Sorten Parmesankäse. Lecker. Nach dem Einkaufen bekommt Oli alle Tüten ins Boot (übrigens herrlicher Schinken aus dem Supermarkt) und setzt alleine mit den Tüten über zu unserem Boot. Da wird er schon von Gisela erwartet. Anschließend gibt es ein herrliches Abendessen, ein wirklicher Gourmet Genuss.

Ein Bootsnachbar repariert sein Boot und hämmert. Nach einer Stunde frage ich ihn, ob er die ganz Nacht noch reparieren möchte. Ne, nur noch 15 Minuten. Am nächsten Morgen putzt er wie verrückt das ganze Boot immer und immer wieder. Unsere Schlussfolgerung, der will das verkaufen.

Nach einer weiteren Stunde sehen wir die Antwort. Er kommt mit seiner Chartercrew an. Alles Jungdynamiker, super coole Typen, und jetzt haltet euch fest, mit Trollis und Hartschalenkoffern. Drei Männer und drei Frauen. Alle Bootsnachbarn haben die helle Freude an dem Schauspiel: Überfüllter Steg mit Schrankkoffern. Herrlich diese Schadenfreude.

 

Nach einem leckeren Frühstück, die Vorbereitungen machen wie immer Gisela und René und der Eierschmaus wird leidenschaftlich von Otmar kredenzt, legt Otmar ab und es geht nach Porto Rotondo. Segeln leider nur mit ganz wenig Wind, so dümpeln wir bei schönem Sonnenschein.

Irgendwann gehen die Segeln runter und wir motoren. Jetzt erleben wir life die Meinung des Skippers und die der beiden Navigatoren. Vor uns steuerbord Sardinien und backbord die Inselwelt Isola Soffi und Isole le camere. Das ist meine Meinung, also mitten durch. Die beiden Navigatoren meinen aber, wir müssen die beiden Inseln steuerbord passieren. Na ja der Umweg ist gut für unser Meilenbuch. Danke an Otmar, der dann irgendwann sagte: „Wir müssen Norbert Abbitte leisten, er hat Recht“ (siehe erste Seite, ich habe leider immer Recht). Kurz vor Porto Rotondo melden Otmar und René uns per Funk im Hafen von Rotondo an. Endlich klappt mal eine Anmeldung über Funk. Wenn wir im Hafen sind bekommen wir einen Liegeplatz zugewiesen. Also rein in den Hafen und ich an der Pinne warte gespannt auf die Zuweisung unseres Liegeplatzes. Der Hafen ist ziemlich eng und warten macht nicht so richtig Freude. Dann kommt stehend im Schlauchboot Mr. Zuweiser angesaust und zeigt uns unseren Liegeplatz. Nur Superyachten liegen hier und alles sehr eng. Ich fahre mit dem Bug sehr nahe an die gegenüberliegenden Boote unseres Liegeplatzes und setze dann langsam zurück, muss kurz kräftig rückwärts Schub geben damit das Heck rüberkommt, dann kurz vorwärts Schub und das Boot liegt parallel zu den Nachbarnbooten und mit bisschen rückwärts Schub sind wir am Steg, Heckleinen über, Mooringleine aufgenommen, belegt und Boot ist fest. Nach Meinung der Crew war das ein super geiler Spitzenanleger. Dafür und für die tolle Zusammenarbeit ein Dankeschön an die Crew.

 

Zurückgelegte Meilen an diesem Tag:                       21 sm

 

Selbstverständlich gehen wir auch in Porto Rotondo einkaufen. Alles wieder en bisschen teurer, aber die Anlage wunderschön und nur super tolle Boote. Eins schöner als das Andere. Am nächsten Morgen fahre ich mit dem Dingi rüber zum Hafenmeister. Liegegebühr 44,02 €, für Rotondo billig. Dann gibt es wie immer ein tolles Frühstück und danach schauen wir uns die Ableger der Regattaboote an. Ein Gewusel im Hafen jetzt ohne Ende. Jeder will raus. Wieder zurück an unserem Boot kommt eine italienische Großfamilie wahrscheinlich zur Besichtigung eines Segelbootes zwecks Kaufs. Alle auf das Boot (mindestens 25 mit Kind und Frau) und ab geht es zur Probefahrt. Das ist Italien – Sardinien.

 

Mit Otmar an der Pinne geht es dann mit Bravour raus aus dem engen Hafen Richtung Cala di Volpe. Wieder erstklassisches Segelwetter. In Cala di Volpe mit Otmar an der Pinne und René an der Ankerwinsch gelingt natürlich das erste Ankermanöver sofort, Anker hält und wir liegen im türkisblauen Wasser. Ich mache als erster den Hechtsprung in dieses Nass.

Danach erkunden Otmar, René und Oli mit dem Dingi den Strand. Ich mache in der Zwischenzeit Pfannekuchen mit Nektarinen. Als alle wieder an Bord sind, gibt es diesen Gaumenschmaus und er wird bis zum letzten Zuckerklümpchen aufgegessen. Segeln kann auch köstlich sein.

Jetzt folgt mit René an der Pinne der absolute Spitzenableger. Motor an, leichter vorwärts Schub mit gleichzeitigen Anker bergen. Dann Kommando von Otmar an der Ankerwinsch, Anker los, sofort wird die Groß durchgesetzt und raus mit der Genua. René rein in den Wind, Motor aus und wir segeln. So ein Klasseableger macht Freude und zeigt die Qualität der eingespielten Mannschaft. Super Crew.

Vorbei segeln wir an einem Viermaster auf nach Portisco. Kurz vor Portisco Segel runter und rein in den Hafen von Portisco. Mitarbeiter von Cruising Charter nehmen die Heckleinen in Empfang, Otmar nimmt wie immer die Mooringleine, alles wird auf den Klampen belegt und der letzte Anleger ist vollbracht. Unser Boot ist fest.

 

Zurückgelegte Meilen an diesem Tag:                       16  sm

 

Wir genießen ein letztes leckeres Abendessen und freuen uns auf die letzten Stunden in der Plicht. Eine super schöne Segelwoche geht leider dem Ende zu.

Nächster Morgen um 07.30 Uhr ist Aufstehen angesagt. Klamotten sind alle gepackt. Da wir keine Brötchen und auch kein Brot mehr bekommen haben, gibt es Bratkartoffeln mit Speck und Eier. Herrlich. Auch Gisela isst diese Köstlichkeit, und das am frühen Morgen. Otmar schrubbt danach noch kräftig das Boot. Alles super sauber. Gisela und René machen unter Deck alles Klar. Oli füllt den Wassertank und wir sind fertig zur Übergabe. Otmar verkauft noch an eine neue Chartercrew unsere Wasservorräte und dann übergeben wir an Cruising Charter unser Boot. Alles läuft perfekt, keine Beanstandungen und somit wird der Eurocard Kautionsbeleg anstandslos zurückgegeben. Unsere Tankrechnung aus Palau wird noch mit der zu zahlenden Taxigebühr verrechnet. Toller Service. Ein riesiges Dankeschön an Cruising Charter.

 

Gesamt zurückgelegte Meilen                                               92 sm

 

Mit einer hübschen Sardin geht es zum Flughafen. Der Versuch unterwegs ein paar Brötchen zu kaufen schlug leider fehl, da keine Geschäfte geöffnet hatten. So haben wir dann den Schinken, den Käse und die Mortadella ohne Brot gegessen. Ich habe für 20,- € im Flieger meinen Platz am Notausstieg bekommen. Dass Otmar im Handgepäck noch sein Segelmesser, sein Feuerzeug und sein Werkzeug hatte, dies aber erst bemerkte, als wir durch die Kontrolle mussten, dann schnell noch einen Briefumschlag organisierte, um das ganze Zeug an sich nach Hause zu schicken, wollen wir nur beiläufig erwähnen. Nach der Landung mussten wir wie immer auf den Koffer von Otmar warten. Elvi war natürlich schon da um uns abzuholen, was man leider von Daniel nicht sagen konnte. Na ja ich hoffe Otmar steht nicht immer noch am Flughafen.

 

So Segler, dass war unser Törn, mit allen Facetten, die eine Segelwoche haben soll. Vom besten Segelwetter (Sonne pur und Windstärke 4) bis über Windstärke 6-8 und gar keinem Wind.

Segel auf Sardinien war ein Genuss mit allen Buchten, vor Anker liegen, schwimmen und einfach nur relaxen.

Erwähnenswert ist noch, dass alle Toiletten- und Duschanlagen mehr als beschi…. oder vornehm ausgedrückt bescheiden waren.

 

Danke

 

 

Norbert

 

Erftstadt, den 29.09.2007